Die Frage nach sauberem Strom in Zeiten der Energiewende wurde ebenso diskutiert, wie die doppelte Kritik an der patriarchal geprägten Literaturgeschichte auf den Ebenen des Rewrites und der Erzählung von Christa Wolfs Kassandra. Ein Vortrag über die weltweit nach den USA größte Wirtschaftszone, nämlich Frankreich und die aus der Kolonialzeit stammenden Überseegebiete Frankreichs, warf die Frage nach dem rechtlichen Status der Überseegebiete auf, sowie die Frage nach der Unabhängigkeit dieser Gebiete. Zum ersten Mal wurde auch ein Vortrag auf Englisch gehalten, welcher die Technik des Reinforcement Learnings für Ampelsysteme beschrieb, die aktuell in einem Pilotprojekt einen besseren Verkehrsfluss in Lemgo ermöglichen soll, um so Umweltverschmutzung und Wartezeiten, die sich aus zu vielen Staus ergeben, zu reduzieren. Am 16. Juni trafen sich zum vierten Mal auf digitalem Weg ehemalige und aktuelle Geförderte des Studienfonds OWL (über 45 Personen), um in einem interdisziplinären Rahmen wissenschaftliche Projekte von vier Stipendiat*innen zu besprechen.
Alexander Döding: Wie sauber ist unser Strom? – Untersuchungen im Bielefelder Stromnetz
Laura Säumenicht: Rewrites als Möglichkeit der (feministischen) Kritik am Beispiel von Christa Wolfs Kassandra
Vishal Rangras: Reinforcement Learning for Traffic Signal Control of real-world intersection of Lemgo
Marilena Wiegmann: Koloniale Vergangenheit, rechtliche Besonderheiten und Unabhängigkeitsbestrebungen – die französischen Überseegebiete und deren Zukunft
Im Kolloquium wird wie immer Wert daraufgelegt, die Vielseitigkeit und Vielgestaltigkeit von Menschen und Projekten abzubilden, die Teil des Netzwerkes im Studienfonds OWL sind. Vorträge und Diskussionen ermöglichen einen Blick über die Grenzen des eigenen Studienbereichs hinaus und verbinden die Expertise der Studierenden und Alumni aus den unterschiedlichsten Fachbereichen miteinander und zeigen neue Perspektiven und Gedankengänge auf. Es zeigt sich auch das Potenzial einer Community, in der die unterschiedlichsten Fächer vertreten sind.
Andreas Schwengel und Lea Biere von der Studienfonds Community organisieren und moderieren, wie auch schon das letzte Mal, das Kolloquium mit seinen Vorträgen und Diskussionen. Sie freuen sich schon auf das nächste Treffen im Wintersemester. Neben dem bekannten deutschsprachigen Format soll es zukünftig auch ein Kolloquium ausschließlich auf Englisch geben.
Wer Interesse daran hat, ein laufendes oder abgeschlossenes Forschungsprojekt, wie eine Haus-, Bachelor- oder Masterarbeit einmal vor einem heterogenen Publikum vorzustellen und dabei neue Impulse zu gewinnen und spannende Diskussionen zu führen, kann sich beim nächsten Call for Papers für das Kolloquium im Wintersemester anmelden.