Wenn Dr. Birgit Osterwald über ihr Engagement für das rotarische Ostsee-Forum spricht, springt die Begeisterung schnell über. Die ehemalige Leiterin der Volkshochschule Gütersloh engagiert sich seit Jahren sowohl im Rotary Club Gütersloh-Verl als auch in der internationalen rotarischen Arbeit. Besonders schlägt dabei ihr Herz für den Austausch mit den Ländern rund um die Ostsee. Hier hat sie die junge Generation im Fokus: „Das 2021 gegründete Ostsee-Forum fördert die länderübergreifende Verständigung sowie die persönliche und vorurteilsfreie Begegnung von Menschen unterschiedlicher Nationen und Kulturen. Dabei geht es auch ganz konkret um die Entwicklung von praktischen Maßnahmen für den Erhalt des Lebensraumes Ostsee“, fasst sie die Kernidee zusammen. Es sei wichtig, nicht zuletzt angesichts der angespannten politischen Situation in Osteuropa, insbesondere junge Menschen dafür zu sensibilisieren, dass viele Probleme nur über Ländergrenzen hinweg bewältigt werden können. Die junge Generation ist der Netzwerkerin auch als Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Studienfonds OWL eine Herzensangelegenheit: Seit Jahren finanziert sie jährlich privat ein Stipendium für eine oder einen Studierenden der Hochschulen in Ostwestfalen-Lippe. Darüber hinaus hat sie noch weitere Menschen und Organisationen davon überzeugt, sich für den Studienfonds OWL zu engagieren. „Da lag es doch nahe, diese beiden Projekte einmal zusammenzubringen“, freut sich Osterwald. Als das Programm des RYLA Baltic Sea, also des rotarischen Wettbewerbs für junge Führungskräfte von morgen, bekannt gegeben wurde, hat auch die Stiftung Studienfonds OWL dieses unter ihren Stipendiatinnen und Stipendiaten beworben. Einige Studierende aus OWL haben dann ihr Glück mit einer Bewerbung versucht, sechs davon mit Erfolg. Sie konnten im Juni für ein Wochenende in Stralsund an einem Segelcamp teilnehmen. Insgesamt 24 Plätze für engagierte junge Menschen aus der ganzen Republik gab es. Für sie fanden Workshops, Projektarbeiten mit Abschlusspräsentationen, aber auch viele Gespräche und Diskussionen statt. „Wir haben uns gegenseitig zum Nachdenken gebracht“, berichtet Stipendiatin Inga Gostmann. Spannende Referentinnen und Referenten ermöglichten Einblicke in unbekannte Themenwelten und neue Denkanstöße. Dazu gab es ein umfangreiches Segeltraining an Bord eines Schulschiffs – Segel mussten gesetzt und das Schiff navigiert werden. Hier war Teamwork gefragt. Auch der Spaß kam nicht zu kurz. Max Putz erinnert sich gerne zurück an launige Abende unter dem Sternenhimmel, den Besuch eines Fuchses und einfach viele tolle Gespräche, aus denen letztlich sogar Freundschaften entstanden sind. Alle sechs sind ihrer Mentorin sehr dankbar – denn nicht nur die Idee kam von ihr, sondern auch noch eine Finanzspritze: Der Eigenanteil von 300 Euro, den eigentlich jede*r Teilnehmer*in zu leisten hatte, wurde jeweils zur Hälfte vom Rotary Club Gütersloh-Verl und Birgit Osterwald finanziert. Über den Studienfonds OWL bleiben sie im Kontakt – und über das neue gemeinsame Thema, den Lebensraum Ostsee, sicherlich auch verbunden.