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STUDIENFONDS GENERALE Vol. 4: Prof. Dr. Hurrelmann und die heutige Generation von Studierenden

Ein wenig war es vermutlich wie „Nach Hause kommen“ für unseren diesjährigen Gastredner bei der vierten Ausgabe des STUDIENFONDS GENERALE. 

STUDIENFONDS GENERALE Vol.4 mit Prof. Dr. Klaus Hurrelmann

STUDIENFONDS GENERALE Vol.4 mit Prof. Dr. Klaus Hurrelmann

STUDIENFONDS GENERALE Vol.4 mit Prof. Dr. Klaus Hurrelmann

Kein geringerer als Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, der renommierte Sozialforscher und Herausgeber fast unzähliger Kinder- und Jugendstudien, kam zurück an seine langjährige Wirkungsstätte, die Universität Bielefeld, um exklusiv für unsere aktuell und ehemals Geförderten sowie unsere Fördernden einen Vortrag zu halten. Der Titel „Wie tickt die junge Generation von Studierenden heute? Warum finanzielle, soziale und psychische Unterstützung immer wichtiger werden.“ hat über 100 Gäste angezogen. Das Programm begann mit einem Imbiss zur Mittagszeit – hierbei wurden viele neue Kontakte zwischen Fördernden und Geförderten geknüpft, aber auch das Netzwerk innerhalb der jeweiligen Gruppen konnte gesponnen und ausgeweitet werden.

Klaus Hurrelmanns Vortrag im Hörsaal 3, in dem er sicherlich auch bis zu seiner Pensionierung vor 15 Jahren etliche Vorlesungen gehalten hat, versetzte insbesondere die „älteren Semester“ und den Gästen wieder zurück in alte Studienzeiten: Zunächst erläuterte er die Entwicklung von Soziologie und Generationenforschung seit dem zweiten Weltkrieg sowie die Genese seiner berühmten Theorie der produktiven Realitätsverarbeitung als Form der Persönlichkeitsentwicklung. Diese Theorie wird heute bundesweit in gymnasialen Oberstufen behandelt, wie er aus diversen E-Mails heutiger Schülerinnen und Schüler launig zu berichten wusste. Hurrelmanns aktuelle Trendstudie zur „Jugend in Deutschland“ nimmt die heute 14-25jährigen ins Visier – darunter eben auch die jungen Studierenden der sogenannten „Gen Z“. Sie sehen sich laut Studienergebnissen diversen Schwierigkeiten gegenüber – von unzureichender schulischen Berufsberatung über den oftmals quälenden Auswahlprozess des passenden Studiengangs, finanzielle Schwierigkeiten, die zurückliegende Pandemie sowie politische Orientierungen hin zur Arbeitsmotivation werden diverse Faktoren beleuchtet, die die Zielgruppe umtreibt und oftmals vor große Probleme stellt. Als Lösungsansätze insbesondere für die Arbeitswelt bietet Hurrelmann die „vier großen Bs“ an: (gute) Bezahlung, (intensive) Beziehungspflege, Bewertung (im Sinne einer kritischen und fairen Feedbackkultur) und (Eingehen auf) Bedürfnisse. Das Förderprogramm des Studienfonds OWL hält Hurrelmann für enorm bedeutsam, um Studierende sowohl finanziell, aber auch ideell und persönlichkeitsfördernd zu unterstützen. Zugleich hält er es für gesamtgesellschaftlich unabdingbar, den jungen Menschen der genannten Generation mehr Coaching-Angebote zu machen, mehr Losen bereitzustellen und sie insgesamt enger zu begleiten, um ihnen eine Orientierung zu ermöglichen.

Die sich anschließende Fragerunde war angeregt und hätte mit weniger Zeitnot sicherlich noch intensiv ausgeweitet werden können. So verlagerten sich die Gespräche und Diskussionen jedoch nach draußen in die Unihalle, wo bei Kaffee und Keksen noch viel Gelegenheit dazu war.

 

Über Prof. Dr. Klaus Hurrelmann

Hurrelmann ist Senior Professor of Public Health and Education an der Hertie School in Berlin. Sein Forschungsinteresse gilt dem Bereich Gesundheits- und Bildungspolitik. Als Gründungsdekan der ersten Fakultät für Gesundheitswissenschaften in Deutschland an der Universität Bielefeld war er zwölf Jahre als Direktor des Forschungszentrums SFB 227 "Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter" tätig. Hurrelmann koordinierte den deutschen Beitrag zur internationalen Kinder- und Jugendgesundheitsstudie „Health Behaviour in School-aged Children“ (HBSC) für die Weltgesundheitsorganisation von 1992 bis 2006.

Er ist Mitglied des Leitungsteams mehrerer fortlaufender nationaler Studien zur Entwicklung von Familien, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Zuvor war Klaus Hurrelmann Professor für Sozialisation an den Universitäten Essen und Bielefeld. Er studierte an der Universität Münster und der University of California, Berkeley und promovierte zum Thema Bildungssysteme und Gesellschaft. (Quelle: Hertie School, 2024).